Partizipation

Kinderrechte
Nach unserem Verständnis ist die Kindheit ein besonders geschützter Raum des Großwerdens.
Der heutige Kinderschutz rückt den Schutz vor Vernachlässigung und den Schutz der seelisch – geistigen Gesundheit in den Blick.

Aus der kinderpolitischen Entwicklung stammt das Recht des Kindes auf Beteiligung (Partizipation).
Entsprechend der UN-Kinderrechtskonventionen setzen wir uns für die Anerkennung der Rechte und Potenziale der Kinder ein.
In unserem Kindergarten gibt es das tägliche „Kinderparlament“. Dies ist eine halbstündige Sitzung, die von den Kindern durchgeführt und von den ErzieherInnen begleitet wird.
Die begleitenden ErzieherInnen haben die Pflicht Zusammenhänge aufzuzeigen, anzuregen, Funktionen zu erklären und Kinder zu motivieren, Lösungswege zu finden.

Das Kinderparlament ist eine offene Beteiligungsform. Es nehmen meist alle Kinder auf Gruppenebene teil.
Die ErzieherInnen haben eine dialogische Haltung (das bedeutet, davon überzeugt zu sein, dass jeder etwas zu sagen hat, dem Kind wird fragend nicht wissend begegnet und die Beiträge werden ernst genommen).

Im Kinderparlament haben die Kinder die Möglichkeit, Beschwerden vorzubringen und im Rahmen dessen wird nach einer Lösung gesucht.
Die Wünsche, Interessen und Bedürfnisse der Kinder werden ernst genommen und sie werden aktiv in die Gestaltung ihres Alltags in unserer Einrichtung eingebunden.
Die Dokumentation erfolgt im Protokoll des Kinderparlaments.

Folgende Punkte werden im Kinderparlament besprochen:
•Kalender wird eingerichtet (welcher Tag, welcher Monat, welche Jahreszeit, welches Wetter wir geklärt)
•Anwesenheit wird geklärt
•Innenräume und Außenräume werden mitgestaltet bzw. verändert
•Tolle Erlebnisse werden geschildert
•Dringende Fragen werden erörtert
•Beschwerden werden vorgebracht
•Regeln werden vereinbart
•Sagen „was will ich, was will ich nicht“
•Entscheidungen die das eigene Leben und das Leben der Gemeinschaft betreffen werden getroffen

Zudem gibt es wöchentlich eine „Kindersprechstunde“. Diese findet im Büro statt und Frau Weiß als Leitung ist anwesend. Hier können Kinder Beschwerden loswerden, die sie nicht im Kinderparlament vortragen möchten. Die Beschwerden werden dokumentiert und sind im Ordner „Kindersprechstunde“ einzusehen.

Die Kinder der Gruppenform II nehmen jeden Morgen an einem Morgenkreis teil, der von den ErzieherInnen gestaltet wird. Hier können die Kinder ihrer Entwicklung entsprechend auch schon erste Erfahrungen der Beteiligung machen. Der Morgenkreis ist durch Rituale strukturiert.

Kinderrechte

Jedes Kind hat das Recht:
•so angenommen und akzeptiert zu werden, wie es ist und wie es lebt
•so zu lernen, wie es sein ganz eigenes Lerntempo vorgibt, daher sind die Bedingungen des Aufwachsens bei jedem Kind anders
•auf ehrliche und positive Zuwendung
•darauf bestätigt und gelobt zu werden
•auf Anerkennung
•seine Stärken, Fähigkeiten und Fertigkeiten zu entwickeln
•sein Spiel- und Bewegungsbedürfnis ausleben zu dürfen
•sich zurückziehen zu können und Ruhe zu suchen
•sich seine Spielpartner selbst auszusuchen
•darauf, dass seine Grenzen gewahrt werden
•darauf, im Rahmen seiner Entwicklungsstadien, bei Entscheidungen mitzubestimmen
•auf eine/einen Bezugserzieherin/Bezugserzieher

Jedes Kind hat das Recht auf einen entwicklungsfördernden Spiel- und Lebensraum…
•der ihnen genügend Freiräume bietet
•der in ihnen die Freude am Forschen und Entdecken erweckt
•der alle ihre Sinne anspricht
•der ihnen Schutz und Geborgenheit bietet
•in dem es seine Gefühle frei äußern kann

Jedes Kind hat das Recht auf ErzieherInnen, die
•es auf seinem Weg ein Stück begleiten
•seine Persönlichkeit respektieren und bei ihrer Arbeit berücksichtigen
•ihm die Möglichkeit geben, frei und spontan zu spielen
•ihm ein anregendes Umfeld schaffen, das abgestimmt ist auf seine entwicklungsbedingten Möglichkeiten
•Herausforderungen schaffen durch Ideen, Impulse, verschiedenste Materialien
•ihm so viel Neues geben, wie es dem Wissensdrang entspricht aber auch so viel Geregeltes, wie es benötigt um sich sicher zu fühlen, damit es handlungsfähig ist
•eine entspannte Atmosphäre schaffen, in der sich die Kinder selbst aber auch ihr Gegenüber positiv erleben
•die Gemeinschaft fördern
•partnerschaftliches, tolerantes und gewaltfreies Verhalten unterstützen
•die Kinder dazu animiert selbst Antworten zu finden
•die den Kindern Möglichkeiten eröffnet, Lösungen selbständig zu erarbeiten
•als Vorbild auftritt, sowohl im alltäglichen Tun als auch im religiösem Sinne
•in das Leben des Kindes im christlichen Geist gestaltet
•den Kindern das Wertschätzen von Mitmenschen und Gegenständen erfahren lässt und vertieft